Meine nutzlosen Helferlein

Sie stehen immer treu aber leider auch vollkommen sinnlos an meiner Seite wenn ich schreibe – die kleinen, wirklich wichtigen Dinge.

 

“Brains … äh … Kaffee!”

Allen voran meine Tasse Kaffee, die langsam abkühlt. Ich mag Kaffee nämlich nicht wirklich. Mit viel Zucker und Milch ist der Geschmack erträglich. Aber ich liebe den Geruch und den Gedanken “Jetzt mache ich mir erstmal eine Tasse Kaffee und dann …” Und dann kann alles passieren. Also muss die Maschine angeworfen werden, es muss knattern und rauschen, ein wenig spritze und spudern auch, und dann ist alles gut. Das helle Klirren des Löffels auf der Keramik sagt mir: “Du bist ein Profi. Du kannst das.”

 

Ich sehe dich, du mieses Plotloch!

Und man sieht es mir auch an – dass ich ein Profi bin. Immerhin trage ich eine Brille. Schlicht und nicht besonders auffällig hockt sie auf meiner Nase, ab und an ein wenig nach vorn geschoben. Und die Gläser sind sogar geschliffen. Es ist eigentlich eine Lesebrille, die ich nicht wirklich benötige. Nur längere Satzarbeit fällt mir damit leichter. Glaube ich zumindest. Und das Schreiben an sich, wenn ich mal wieder an einer schwierigen Stellen hänge. Dann setzte ich die Brille auf und der Blick, der hindurch fällt lässt jede Blockade erzittern. Sie weiß jetzt, dass ich es ernst meine.

 

In den Tiefen meiner grellbunten Schubladen

Und wenn ich das Plotloch am Kragen gepackt habe, dann bekommt es erst einmal ein Post-it verpasst. Oder ich ersteche es mit dem Textmarker, presse es zwischen den Seiten eines meiner unzähligen jungfräulichen Notizbücher und häng es mit Heftklammern zum Trocknen auf. Ich habe genug Foltermaterial für Worte, dass ich eigentlich auf Jahre hinaus versorgt bin. Ich schreibe immerhin das meiste digital. Trotzdem stocke ich meine Vorräte an Büroutensilien regelmäßig auf. Man kann ja nie wissen.

 

Panoptikum

Und wenn zwischen all den Klammern und Ordnern, den Stiften und bunten Papieren, dem Kaffee und diverser Knabbereien doch noch irgendwo ein Plätzchen frei sein sollte, fülle ich das auch noch auf. Bevorzugt mit wirklich seltsamen Dingen. Eine Dose voller Murmeln, Würfel und Halbedelsteine steht da. Eine Sammlung alter Flyer. Ein Gläschen mit kleinen Muscheln und Schneckenhäuser … wo bitte kommt das denn her? Essstäbchen zwischen den Federhaltern und auf einem Stapel peinlicher CDs eine alte Spieluhr in Form eines Teddybären-Kopfes. Ja – nur der Kopf. Meinem Mann jagt sie regelmäßig einen Schrecken ein.

 

Erinnert mich doch bei Gelegenheit daran, etwas zum Thema Arbeitsplatzorganisation zu schreiben. Immerhin bin ich Profi.

2 Kommentare zu „Meine nutzlosen Helferlein

  1. Hihi, auf meinem Tisch herrscht auch immer das reinste Chaos zwischen offizieller Post, Malutensilien und schriftstellerischen Notizen.
    Aber dein Teddykopf, der ist echt schon skurril und gruslig.

    1. Das wirklich skurrile an dem Ding ist, das irgendwer mal gesagt hat: „Lasst und das als Kinderspielzeug verkaufen!“

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