Darron

Darron hat sich ähnlich wie Ashala selbst erschaffen. Ihn gab es zwar schon in der Ursprungsversion der Geschichte, damals war er aber ein Schönling ohne viel Hirn. Inzwischen hat er sich gemausert und mich dabei immer und immer wieder überrascht.

 

Der Goldene Bulle

Darron trägt diesen Spitznamen nicht umsonst – er ist riesig und dazu breit gebaut. Ein Eindruck der von seiner mächtigen, über und über mit Gold verzierten Rüstung noch verstärkt wird. Er strahlt geradezu. Da fällt es auch nicht so sehr ins Gewicht, dass sein Gesicht etwas zu grob geschnitten ist und seine Nase schon den ein oder anderen Schlag abbekommen hat. Wer glaubt Darron wäre nur Schein und Trug, der täuscht sich – er ist überraschend schnell und wendig, ein ausgezeichneter Schwertkämpfer, der Beste wahrscheinlich, den die Westlichen Königreiche zu bieten haben. Dazu ein ausgezeichneter Stratege und ein Mann mit dem richtigen Riecher, was die Stimmung des Volkes angeht. Er weiß, was den Menschen gefällt und wie er sie ködern kann, um seinen Willen durchzusetzen.

 

Der Mann hinter der Fassade

Hinter all dem Gold und dem Jubel, dem Schein und den schönen Worten, verbirgt sich ein klarer, zielgerichteter Verstand. Wenn Darron Gutes tut achtet er darauf, dass es genügend Leute mitbekommen und weitererzählen können. Wenn er hart durchgreift, macht er klar, dass das Recht und die Notwendigkeit auf seiner Seite sind, dass er zum Handeln gezwungen ist.
Darron setzt viel daran, das Bild, das die Menschen von ihm haben, aufrecht zu erhalten. Sie sollen nicht sehen wieviel Durchtriebenheit dahinter steckt, wieviel aufgestauter Zorn und Wille zum Bösen. Darron weiß nur zu gut um die dunkle Seite der Seele, die in jedem Menschen steckt. Um eines Tages Hochkönig zu sein und die Westlichen Reiche mit ihren strengen Moralvorstellungen zu lenken und zu repräsentieren, darf er davon nichts nach außen dringen lassen.
Darron ist es gelungen alle zu täuschen. Sogar sich selbst.

 

Das Schattenkind

Man stelle sich einen Jungen vor – geboren als Erbe des Hochkönigs, die Verantwortung dieser Position schwebt seit frühester Kindheit über ihm. Man erklärt dem Jungen immer und immer wieder, welche Last er tragen wird, man bereitet ihn darauf vor, macht ihn stark, führt ihm leuchtende Vorbilder vor Augen. Aufgewachsen und erzogen in einer Burg und einem Tempel, deren Fenster von Sagengestalten, Helden und Königen bewohnt sind. Der Junge blickt zu ihnen auf, sieht sie im hellen Licht erstrahlen. Er sieht an sich hinab, sieht seine prächtigen Kleider schimmern und glitzern und weiß, dass er einst eine dieser Lichtgestalten sein soll – ein Heiler, ein Retter, ein Richter. Und dann sieht er hinter sich, sieht den Schatten, den er wirft und versteht, dass er nur ein Mensch ist, voller Zweifel und Angst.
Der Junge erkennt, dass er die Menschen, die soviel Vertrauen und Hoffnung in ihn setzen, enttäuschen wird.

 

Der verborgene Held

Darron war schon immer ein guter Junge. Er wollte niemanden enttäuschen, schon gar nicht seinen Vater. Er wollte seinem Reich Frieden und Wohlstand bringen, er wollte, dass es den Menschen gut geht. Er wollte einfach nur die Aufgabe, die ihm zugewiesen worden war, so gut als möglich erfüllen – er wollte ein guter König sein.
Er hat nur nie verstanden, wie ihm das möglich sein soll; wie er selbst – so voller Fehler und Zweifel – eine jener Legenden sein könnte, an denen man ihn messen würde. Er weiß, dass er nicht gut genug ist, dass ihm seine Aufgabe ab und zu zu mühsam ist, dass er sich manchmal gerne davon schleichen würde, dass er öfters lieber den einfachen Weg aus einer langatmigen Verhandlung nehmen würde und dazu jemanden, der seiner Meinung nach dumm und störrisch ist, einfach die Fresse polieren möchte. Dinge, die Darron sich nicht leisten kann, die er niemandem je verraten kann. Deshalb versteckt er sie aus einer Fassade aus schimmerndem Gold und gespielten Lächeln. Er ist so sehr damit beschäftigt diese dunkle Seite zu verstecken, dass er vergessen hat, dass sie nur einen kleinen Teil seines Selbst ausmacht, den er an sich wunderbar unter Kontrolle hat. Im Kern ist er ein guter Mensch und wird es immer bleiben.

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